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offen:projekte:klapsenchroniken:booklet

Unterschiede

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offen:projekte:klapsenchroniken:booklet [2024/04/25 04:58]
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offen:projekte:klapsenchroniken:booklet [2024/05/04 16:04]
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-Einer dieser wundervollen Menschen jedoch hat ein besonders intensiven Eindruck auf mich gemacht: Kay.+Einer dieser tollen Menschen jedoch hat ein besonders intensiven Eindruck auf mich gemacht: Kay.
  
-Es war als begegnete man einer alten Freundin, die man noch nie zuvor gesehen hatte, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen. Die Gespräche in den Zigarettenpausen zwischen den - meist sehr anstrengenden - Orga-Plena für unseren gemeinsamen Kongress fühlten sich sofort so an, als hätten wir schon vieles gemeinsam erlebt, dabei kannten wir uns erst seit einem halben Tag.+Es warals begegnete man einer alten Freundin, die man noch nie zuvor gesehen hatte, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen. Die Gespräche in den Zigarettenpausen zwischen den - meist sehr anstrengenden - Orga-Plena für unseren gemeinsamen Kongress fühlten sich sofort so an, als hätten wir schon vieles gemeinsam erlebt, dabei kannten wir uns erst seit einem halben Tag.
  
 Als wir am zweiten Abend gemeinsam spazieren gingen, bekam ich eine Ahnung davon, woher dieses Gefühl rührte. Wie ich war Kay schon als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Wahrscheinlich war sie damals von ihrem Peiniger noch gemäß ihres "biologischen" Geschlechts als Junge wahrgenommen worden, und wir tauschten Erfahrungen darüber aus, wie schwer es auch und gerade als von der Gesellschaft als "männlich" wahrgenommener Mensch ist, über solche Erlebnisse offen zu sprechen, und darüber, wie sie einen fast zwangsläufig dazu bringen, traditionelle Rollenzuschreibungen in Frage zu stellen. Denn selbst in vermeintlich aufgeklärten Kreisen herrscht bezüglich sexueller Übergriffe beinahe Konsens: Männer sind Täter, Frauen sind Opfer. Was also machte dass aus uns, wenn wir offensichtlich keine Täter, sondern Opfer waren? Als wir am zweiten Abend gemeinsam spazieren gingen, bekam ich eine Ahnung davon, woher dieses Gefühl rührte. Wie ich war Kay schon als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Wahrscheinlich war sie damals von ihrem Peiniger noch gemäß ihres "biologischen" Geschlechts als Junge wahrgenommen worden, und wir tauschten Erfahrungen darüber aus, wie schwer es auch und gerade als von der Gesellschaft als "männlich" wahrgenommener Mensch ist, über solche Erlebnisse offen zu sprechen, und darüber, wie sie einen fast zwangsläufig dazu bringen, traditionelle Rollenzuschreibungen in Frage zu stellen. Denn selbst in vermeintlich aufgeklärten Kreisen herrscht bezüglich sexueller Übergriffe beinahe Konsens: Männer sind Täter, Frauen sind Opfer. Was also machte dass aus uns, wenn wir offensichtlich keine Täter, sondern Opfer waren?
/hp/ag/af/zd/www/data/pages/offen/projekte/klapsenchroniken/booklet.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/18 10:14 von 18.119.142.246