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Nie zuvor hatte ich solch ein trauriges Lied geschrieben. Und dennoch - irgendwie half es mir, mit meiner tottraurigen Stimmungslage besser zurecht zu kommen. | Nie zuvor hatte ich solch ein trauriges Lied geschrieben. Und dennoch - irgendwie half es mir, mit meiner tottraurigen Stimmungslage besser zurecht zu kommen. | ||
- | Es war, als ließe ich mit jedem Ton ein klein wenig der dunklen Wolke entweichen, die mich so bleiernd niederdrückte. | + | Es war als ließe ich mit jedem Ton ein klein wenig der dunklen Wolke entweichen, die mich so bleiernd niederdrückte. |
- | Drei Tage später kam mich Matthias besuchen, einer der der wenigen Freunde, die mir noch geblieben waren. Wir spazierten durch den Garten, und ich hatte meine Gitarre mitgenommen. Wir setzten uns auf eine Bank im hinteren Teil des Gartens und ich klimperte | + | Drei Tage später kam mich Matthias besuchen, einer der der wenigen Freunde, die mir noch geblieben waren. Wir spazierten durch den Garten, und ich hatte meine Gitarre mitgenommen. Wir setzten uns auf eine Bank im hinteren Teil des Gartens und ich klimmperte |
Nie zuvor hatte ich jemand anderem eines meiner Lieder vorgespielt. Ich schämte mich für meine Stimme und mein viel zu schlechtes Gitarrenspiel. Und erst recht schämte ich mich für meine simple Lyrik. Als er einwilligte, | Nie zuvor hatte ich jemand anderem eines meiner Lieder vorgespielt. Ich schämte mich für meine Stimme und mein viel zu schlechtes Gitarrenspiel. Und erst recht schämte ich mich für meine simple Lyrik. Als er einwilligte, | ||
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Es machte mich unendlich traurig, diesem Menschen, den ich einst als einen meiner besten Freunde bezeichnet hätte, dabei zuzuschauen, | Es machte mich unendlich traurig, diesem Menschen, den ich einst als einen meiner besten Freunde bezeichnet hätte, dabei zuzuschauen, | ||
- | Auch der Rest meiner WG war mir nur selten eine Stütze. Ich war mehr als enttäuscht darüber, dass sie mit meiner Ex-Freundin so umgingen, als wäre nie etwas passiert. Dass sie es als vollkommen normal und selbstverständlich ansahen, dass sie - jetzt, wo wir nicht mehr zusammen waren - so ziemlich mit jedem aus der Clique flirtete und rummachte. Ich nahm es ihnen übel, dass sie auf ihre Einladungen zu Parties, Weihnachtsfeiern etc. eingingen, ohne auch nur ein einziges Wort dazu zu sagen, dass es mindestens Mal äußerst rücksichtslos war, wie sie sich verhielt. Das es ihnen egal zu sein schien, dass ich an all den Aktivitäten unseres ehemals gemeinsamen Freundeskreises nicht mehr teilnehmen konnte, weil ich das aus meiner Sicht übergriffiges Verhalten | + | Auch der Rest meiner WG war mir nur selten eine Stütze. Ich war mehr als enttäuscht darüber, dass sie mit meiner Ex-Freundin so umgingen, als wäre nie etwas passiert. Dass sie es als vollkommen normal und selbstverständlich ansahen, dass sie - jetzt, wo wir nicht mehr zusammen waren - so ziemlich mit jedem aus der Clique flirtete und rummachte. Ich nahm es ihnen übel, dass sie auf ihre Einladungen zu Parties, Weihnachtsfeiern etc. eingingen, ohne auch nur ein einziges Wort dazu zu sagen, dass es mindestens Mal äußerst rücksichtslos war, wie sie sich verhielt. Das es ihnen egal zu sein schien, dass ich an all den Aktivitäten unseres ehemals gemeinsamen Freundeskreises nicht mehr teilnehmen konnte, weil ich ihr aus meiner Sicht übergriffiges Verhalten nicht ertragen konnte - und sie seit wir getrennt waren auch sehr großen Wert darauf legte, auch möglichst überall dabei zu sein. |
- | Sehr bald schloß ich mich nur noch in mein Zimmer ein und verließ es nur , um einkaufen zu gehen oder im Park um die Ecke Joints zu rauchen. Ich war nicht besser als mein alkoholsüchtiger Freund nebenan: Das erste was ich nach dem wachwerden tat, und das letzte, was ich tat, bevor ich schlafen ging, war zu kiffen. Ich war durchgängig high zu dieser Zeit, weil ich dachte, dass es mir hilft, meine Einsamkeit, meine Wut und meine Trauer besser zu ertragen. | + | Sehr bald schloß ich mich nur noch in mein Zimmer ein und verließ es nur noch, um einkaufen zu gehen oder im Park um die Ecke Joints zu rauchen. Ich war nicht besser als mein alkoholsüchtiger Freund nebenan: Das erste was ich nach dem wachwerden tat, und das letzte, was ich tat, bevor ich schlafen ging, war zu kiffen. Ich war durchgängig high zu dieser Zeit, weil ich dachte, dass es mir hilft, meine Einsamkeit, meine Wut und meine Trauer besser zu ertragen. |
Mein Zimmer war widerlich dreckig und stank, weil ich mich nicht aufraffen konnte zu putzen. Die Matratze, auf der ich den Großteil meines Tages verbrachte, lag ohne Gestell oder Lattenrost auf dem dreckigen und klebrigen Boden und schimmelte von unten durch. Dass alles war mir jedoch egal - ich war gefangen in meiner eigenen Welt, und die war jetzt wieder dunkel und düster und ohne Hoffnung. Mit einem großen Maß an Selbstverachtung schrieb ich über meinen Lebenswandel dieses Lied. | Mein Zimmer war widerlich dreckig und stank, weil ich mich nicht aufraffen konnte zu putzen. Die Matratze, auf der ich den Großteil meines Tages verbrachte, lag ohne Gestell oder Lattenrost auf dem dreckigen und klebrigen Boden und schimmelte von unten durch. Dass alles war mir jedoch egal - ich war gefangen in meiner eigenen Welt, und die war jetzt wieder dunkel und düster und ohne Hoffnung. Mit einem großen Maß an Selbstverachtung schrieb ich über meinen Lebenswandel dieses Lied. | ||
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- | Langsam war ich es leid, in Selbstmitleid zu versinken. Ich fragte mich, was außer der Sache mit meiner Ex-Freundin mich eigentlich so unglücklich machte. Irgendwann wurde mir klar: ich war nicht der einzige, der sich aufgegeben hatte. Eigentlich - dass wurde mir bewusst - hatte sich mein komplettes Umfeld inzwischen selbst aufgegeben. Die Menschen, die Freunde, mit denen ich einst im AStA saß, die mit mir gemeinsam Studiengebühren abgeschafft hatten und mit denen ich mehr als ein halbes Jahrzehnt für bessere Studienbedingungen, | + | Langsam war ich es leid, in Selbstmitleid zu versinken. Ich fragte mich, was außer der Sache mit meiner Ex-Freundin mich eigentlich so unglücklich machte. Irgendwann wurde mir klar: ich war nicht der einzige, der sich aufgegeben hatte. Eigentlich - dass wurde mir bewusst - hatte sich mein komplettes Umfeld inzwischen selbst aufgegeben. Die Menschen, die Freunde, mit denen ich einst im AStA saß, die mit mir gemeinsam Studiengebühren abgeschafft hatten und mit denen ich mehr als ein halbes Jahrzehnt für bessere Studienbedingungen, |
- | Sie alle waren mittlerweile allein darauf aus, irgendwie an ein sicheres | + | Sie alle waren mittlerweile allein darauf aus, irgendwie an ein gesichertes |
Ich wusste, ich würde nicht so enden wollen wie sie. Ich wusste, dass war nicht mein Weg. Doch ich verzweifelte fast beim Gedanken daran, sie zurückzulassen, | Ich wusste, ich würde nicht so enden wollen wie sie. Ich wusste, dass war nicht mein Weg. Doch ich verzweifelte fast beim Gedanken daran, sie zurückzulassen, | ||
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- | Ein paar Wochen später bekam ich zufällig Wind von einem Projekt, dass sich anhörte, als hätte jemand meine Gedanken gelesen. Es ging darum, einen Kongress auf die Beine zu stellen, auf dem es um genau die Fragen gehen sollte, die mich jetzt seit einiger Zeit beschäftigten: | + | Ein paar Wochen später bekam ich zufällig Wind von einem Projekt, dass sich anhörte, als hätte jemand meine Gedanken gelesen. Es ging darum, einen Kongress auf die Beine zu stellen, auf dem es um genau die Fragen gehen sollte, die mich jetzt seit einiger Zeit beschäftigten: |
Ich reiste zu einem der ersten Orga-Treffen - allein, denn von meinen Freunden konnte oder wollte trotz Nachfrage niemand mit dorthin kommen. Ob es anders gelaufen wäre, wenn ich den Mut gehabt hätte, ihnen das Lied von gerade vorzusingen? | Ich reiste zu einem der ersten Orga-Treffen - allein, denn von meinen Freunden konnte oder wollte trotz Nachfrage niemand mit dorthin kommen. Ob es anders gelaufen wäre, wenn ich den Mut gehabt hätte, ihnen das Lied von gerade vorzusingen? | ||
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Als ich dort ankam, war ich sofort total begeistert: Ich traf auf lauter wundervolle Menschen, in deren Augen genau jenes Feuer loderte, dass mich und meine Freunde einst auszeichnete. Das Feuer der Hoffnung und des Tatendrangs, | Als ich dort ankam, war ich sofort total begeistert: Ich traf auf lauter wundervolle Menschen, in deren Augen genau jenes Feuer loderte, dass mich und meine Freunde einst auszeichnete. Das Feuer der Hoffnung und des Tatendrangs, | ||
- | Natürlich beschloß ich gleich, mit in die Organisation des Kongresses einzusteigen. Wir fanden einen coolen Namen für den Kongress: "Move Utopia - für eine Welt nach Bedürfnissen und Fähigkeiten" | + | Natürlich beschloß ich gleich, mit in die Organisation des Kongresses einzusteigen. Wir fanden einen coolen Namen für den Kongress: "Move Utopia - für eine Welt nach Bedürfnissen und Fähigkeiten" |
Euphorisiert warf ich mich in die neue Aufgabe, denn es war viel zu tun, und es machte einen riesigen Spaß. Es war so wunderschön endlich wieder von Seelen umgeben zu sein, die Hoffnung in sich trugen. | Euphorisiert warf ich mich in die neue Aufgabe, denn es war viel zu tun, und es machte einen riesigen Spaß. Es war so wunderschön endlich wieder von Seelen umgeben zu sein, die Hoffnung in sich trugen. | ||
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Es gab mir die Gelegenheit für so viele tiefe, erfüllende und aufbauende Begegnungen und Gespräche. | Es gab mir die Gelegenheit für so viele tiefe, erfüllende und aufbauende Begegnungen und Gespräche. | ||
- | Und es fühlte sich beinahe an wie 2006, als ich hier an der Uni gemeinsam mit so vielen | + | Und es fühlte sich beinahe an wie 2006, als ich hier an der Uni gemeinsam mit so vielen |
Der "Move Utopia" | Der "Move Utopia" | ||
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- | Einer dieser | + | Einer dieser |
- | Es war, als begegnete man einer alten Freundin, die man noch nie zuvor gesehen hatte, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen. Die Gespräche in den Zigarettenpausen zwischen den - meist sehr anstrengenden - Orga-Plena für unseren | + | Es war als begegnete man einer alten Freundin, die man noch nie zuvor gesehen hatte, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen. Die Gespräche in den Zigarettenpausen zwischen den - meist sehr anstrengenden - Orga-Plena für unser gemeinsamen Kongress fühlten sich sofort so an, als hätten wir schon vieles gemeinsam erlebt, dabei kannten wir uns erst seit einem halben Tag. |
- | Als wir am zweiten Abend gemeinsam spazieren gingen, bekam ich eine Ahnung davon, woher dieses Gefühl rührte. Wie ich war Kay schon als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Wahrscheinlich war sie damals von ihrem Peiniger noch gemäß ihres " | + | Als wir am zweiten Abend gemeinsam spazieren gingen bekam ich eine Ahnung davon, woher dieses Gefühl rührte. Wie ich war Kay schon als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Wahrscheinlich war sie damals von ihrem Peiniger noch gemäß ihres " |
Zumindest waren wir uns einig, dass wir dieser Rollenbeschreibung von " | Zumindest waren wir uns einig, dass wir dieser Rollenbeschreibung von " | ||
- | Dennoch brachte sie mich dazu, meine eigene sexuelle Identität grundsätzlicher in Frage zu stellen. Doch das lag nicht allein daran, das wir so befreiend offene Gespräche darüber führen konnten. Vielmehr bemerkte ich nach einigen Wochen, in denen wir uns zumindest an einem Wochenende im Monat trafen, dass da noch mehr war - ich hatte mich in sie verliebt. | + | Dennoch brachte sie mich dazu, meine eigene sexuelle Identität grundsätzlicher in Frage zu stellen. Doch das lag nicht allein daran, das wir so befreiend offene Gespräche darüber führen konnten. Vielmehr bemerkte ich nach einigen Wochen, in denen wir uns zumindest an einem Wochenende im Monat trafen, dass da noch mehr war - ich hatte mich in sie verliebt. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich in einen Menschen verliebt hatte, dem seine primären Geschlechtsmerkmale in unserer Gesellschaft meist zu der Bezeichnung " |
- | Es war nicht das erste Mal, dass ich mich in einen Menschen verliebt hatte, dem seine primären Geschlechtsmerkmale in unserer Gesellschaft meist zu der Bezeichnung " | + | Ist mensch jetzt eigentlich " |
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- | Also, wenn ich schon gerade ein Seelenstriptease hinlege, kann ich den Teil ganz nebenbei auch noch erledigen: "Hi, meine Name ist Benni, und ich bin queer - auch wenn ich meistens | + | |
Doch ich schweife ab. In all den tiefen Gesprächen die wir hatten, erzählte mir Kay eine Sache, die mich besonders berührte. Sie gestand mir, dass sie jeden Abend mindestens vier Bier trinken musste, um einschlafen zu können und von grausamen Albträumen verschont zu bleiben. Doch im Gegensatz zu meinem Mitbewohner hatte sie sich noch nicht aufgegeben. Sie sprach davon, wie sehr sie sich dafür schämte und dass sie sich fest vorgenommen hatte, endlich damit aufzuhören, | Doch ich schweife ab. In all den tiefen Gesprächen die wir hatten, erzählte mir Kay eine Sache, die mich besonders berührte. Sie gestand mir, dass sie jeden Abend mindestens vier Bier trinken musste, um einschlafen zu können und von grausamen Albträumen verschont zu bleiben. Doch im Gegensatz zu meinem Mitbewohner hatte sie sich noch nicht aufgegeben. Sie sprach davon, wie sehr sie sich dafür schämte und dass sie sich fest vorgenommen hatte, endlich damit aufzuhören, | ||
- | Es brach mir das Herz, dass ein Mensch mit so einer wunderschönen Seele - und so wunderschönen türkisblauen Augen - in seinem Leben schon so viel Leid ertragen musste. Dass sie sich nicht anders zu helfen wusste, als sich tagtäglich zu betrinken. Und zugleich konnte ich es so gut nachvollziehen, | + | Es brach mir das Herz das ein Mensch mit so einer wunderschönen Seele - und so wunderschönen türkisblauen Augen - in seinem Leben schon so viel Leid ertragen musste, dass sie sich nicht anders zu helfen wusste, als sich tagtäglich zu betrinken. Und zugleich konnte ich es so gut nachvollziehen, |
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Rape Culture, was ist das eigentlich? Rape Culture sind all jene Normen und Verhaltensweisen, | Rape Culture, was ist das eigentlich? Rape Culture sind all jene Normen und Verhaltensweisen, | ||
- | Rape Culture, dass sind Sprüche wie Donald Trumps berüchtigtes "you have to grab them by the pussy" | + | Rape Culture dass sind Sprüche wie Donald Trumps berüchtigtes "you have to grab them by the pussy" |
Das sind Normen wie "du bist selbst schuld wenn du so enge Klamotten trägst oder so viel Haut zeigst" | Das sind Normen wie "du bist selbst schuld wenn du so enge Klamotten trägst oder so viel Haut zeigst" | ||
- | Rape Culture sind auch Sprüche wie "bist du schwul oder was?", wenn ein Mann nicht auf die Offerten einer Frau eingeht. Es sind Frauen, die sich vor Freunden über die Penislänge ihrer Affäre lustig machen, und Männer, die damit prahlen, wenn sie mit jemandem geschlafen haben und das Gerücht verbreiten "die macht' | ||
- | Teil dieser Kultur | + | Rape Culture |
- | Das sind Frauen, die von sogenannten | + | Teil dieser Kultur |
- | Das sind romantische Komödien, in denen es zu " | + | Das sind Frauen, die von " |
Rape Culture, dass ist aber auch, wenn wir z.B. hemosexuelle oder Transmenschen als "kein echter Mann" oder "keine echte Frau" bezeichnen, weil sie nicht unserem gewohntem Bild von " | Rape Culture, dass ist aber auch, wenn wir z.B. hemosexuelle oder Transmenschen als "kein echter Mann" oder "keine echte Frau" bezeichnen, weil sie nicht unserem gewohntem Bild von " | ||
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Rape culture erzeugen wir dementsprechend alle, egal welches Geschlecht wir haben, wenn wir erst dann sexualisierte Gewalt erkennen und verurteilen, | Rape culture erzeugen wir dementsprechend alle, egal welches Geschlecht wir haben, wenn wir erst dann sexualisierte Gewalt erkennen und verurteilen, | ||
- | Wir müssen anfangen, klare Grenzen zu ziehen, dass jede Form von Druck, der ausgeübt wird, um sexuelle Handlungen zu erzwingen, sei er körperlich oder verbal, absolut inakzeptabel ist. | + | Wir müssen anfangen, klare Grenzen zu ziehen, dass jede Form von Druck, der ausgeübt wird, um sexuelle Handlungen zu erzwingen, sei sie körperlich oder verbal, absolut inakzeptabel ist. |
Das bedeutet auch, dass wir erkennen müssen, dass sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft ebenso von Frauen wie von Männern ausgehen kann, und dass beides gleichwertig falsch ist, und nicht etwa bei Frauen als Täterinnen ein Zeichen von " | Das bedeutet auch, dass wir erkennen müssen, dass sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft ebenso von Frauen wie von Männern ausgehen kann, und dass beides gleichwertig falsch ist, und nicht etwa bei Frauen als Täterinnen ein Zeichen von " | ||
- | ==== Abschiedsbrief aus der Psychiatrie ==== | ||
**Sie** | **Sie** | ||
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Das, was **du** | Das, was **du** | ||
- | Die Erinnerungen daran werde ich in mir tragen müssen, mein Leben lang. Und es wird noch einer langer Weg sein, bis ich zumindest mir selbst verzeihen kann, dass ich zuließ, dass ihr mich dafür benutzt | + | Die Erinnerungen daran werde ich in mir tragen müssen, mein Leben lang. Und es wird noch einer langer Weg sein, bis ich zumindest mir selbst verzeihen kann, dass ich zuließ, dass ihr mich dafür benutzt. Dass ich mich nicht früher und entschiedener dagegen gewehrt habe. |
Und dennoch kann und will ich dich nicht hassen. Ich wünsche dir und mir von ganzem Herzen, dass wir beide es eines Tages schaffen, das Loch in unserer Seele zu füllen und uns selbst zu lieben - damit wir dazu fähig werden, andere zu lieben, ohne sie mit unserer Liebe zu verbrennen. | Und dennoch kann und will ich dich nicht hassen. Ich wünsche dir und mir von ganzem Herzen, dass wir beide es eines Tages schaffen, das Loch in unserer Seele zu füllen und uns selbst zu lieben - damit wir dazu fähig werden, andere zu lieben, ohne sie mit unserer Liebe zu verbrennen. | ||
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===== Epilog: Nicht das Ende, der Anfang einer Reise ===== | ===== Epilog: Nicht das Ende, der Anfang einer Reise ===== | ||
- | Heute ist es fast genau ein Jahr her, seit ich endlich beschlossen habe, meine traumatischen Erlebnisse mit professioneller Unterstützung zu verarbeiten. Ich habe in diesem Sommer mehr als dreieinhalb Monate in der Psychiatrie verbracht, und glaubt mir, das war ein sehr harter und steiniger Weg. Ich hätte ihn wohl nicht durchgehalten ohne die Freundschaft, | + | Heute ist es fast genau ein Jahr her, seit ich endlich beschlossen habe meine traumatischen Erlebnisse mit professioneller Unterstützung zu verarbeiten. Ich habe in diesem Sommer mehr als dreieinhalb Monate in der Psychiatrie verbracht, und glaubt mir, das war ein sehr harter und steiniger Weg. Ich hätte ihn wohl nicht durchgehalten ohne die Freundschaft, |
- | Ich habe großes Glück, so viele Menschen in meinem Leben zu haben, denen ich wichtig genug bin, dass sie all die traurigen und düsteren Gedanken und Geschichten und all die Irrationalitäten ertragen haben, mit denen ich sie in all der Zeit belastet habe. | + | Ich habe großes Glück so viele Menschen in meinem Leben zu haben, denen ich wichtig genug bin, dass sie all die traurigen und düsteren Gedanken und Geschichten und all die Irrationalitäten ertragen haben, mit denen ich sie in all der Zeit belastet habe. |
- | Auch wenn es mir heute schon um Lichtjahre besser geht, als noch vor einem Jahr, weiß ich, dass ich doch erst am Anfang der Reise stehe. Es macht mich froh, dass ich auf dem Weg nicht nur erkannt habe, dass da viele alte Freunde sind, auf die ich mich hunderprozentig verlassen kann, sondern auch neue Freunde gewonnen habe, von denen ich hoffe, dass sie mir noch lange erhalten bleiben. | + | Auch wenn es mir heute schon um Lichtjahre besser geht als noch vor einem Jahr, weiß ich, dass ich doch erst am Anfang der Reise stehe. Es macht mich froh, dass ich auf dem Weg nicht nur erkannt habe, dass da viele alte Freunde sind, auf die ich mich hunderprozentig verlassen kann, sondern auch neue Freunde gewonnen habe, von denen ich hoffe, dass sie mir noch lange erhalten bleiben. |
- | Einer dieser Freundinnen habe ich dieses Lied geschrieben, | + | Einer dieser Freundinnen habe ich dieses Lied geschrieben, |
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- | So, ich hoffe euch hat das Programm gefallen und ihr konntet mir trotz mancher Bandwurmsätze und wirrer Gedankensprünge folgen. Wenn ihr noch Fragen oder Gesprächsbedarf zu irgendeinem Thema habt, wird es dazu nach dem nächsten Lied noch Gelegenheit geben. Wenn ihr lieber unter vier Augen mit mir in Kontakt kommen wollt, z.B. weil ihr wissen möchtet, wie man eigentlich an so eine Traumatherapie kommt, oder einfach jemandem sucht, mit dem ihr mal über eure eigenen traumatischen Erlebnisse reden könnt, sprecht mich einfach nach der Veranstaltung an oder besucht freie-uni.org. Dort gibt es auch eine Kontakt-Mail-Adresse unter der ihr mich erreichen könnt und Infos wo man professionelle | + | So, ich hoffe euch hat das Programm gefallen und ihr konntet mir trotz mancher Bandwurmsätze und wirrer Gedankensprünge folgen. Wenn ihr noch Fragen oder Gesprächsbedarf zu irgendeinem Thema habt, wird es dazu nach dem nächsten Lied noch Gelegenheit geben. Wenn ihr lieber unter vier Augen mit mir in Kontakt kommen wollt, z.B. weil ihr wissen möchtet, wie man eigentlich an so eine Traumatherapie kommt oder einfach jemandem sucht, mit dem ihr mal über eure eigenen traumatischen Erlebnisse reden könnt, sprecht mich einfach nach der Veranstaltung an oder besucht freie-uni.org. Dort gibt es auch eine Kontakt-Mail-Adresse unter der ihr mich erreichen könnt und Infos wo man professionnelle |
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